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Wissenswertes

Zu allen Zeiten und in allen Kulturen hat der Mensch ein besonderes Verhältnis zu Bäumen entwickelt. Respekt und Bewunderung galt und gilt ihrem langen Leben, ihrer übermäßigen Größe und ihrer Stärke. Bäume wurden als Sitz der Götter angesehen, man hat ihnen die Macht, Unheil abzuwenden zugeschrieben und sie als Zeugen wichtiger Entscheidungen herangezogen.

Bonsai bietet die seltene Möglichkeit zu einem Baum, zu dem man sonst nur respektvoll in einigem Abstand aufblicken kann, eine besondere Nähe zu entwickeln. Durch die tägliche Beschäftigung mit der Pflanze entwickelt man ein Gespür dafür, welche Bedürfnisse sie hat und über welche Fähigkeiten sie verfügt. Im Laufe der Jahrzehnte wird sie zum Wegbegleiter in dessen Form sich die Höhen und Tiefen des eigenen Lebens manifestieren. Am Ende kann er als Gruß an die nächste Generation weitergegeben werden.

Familientradition

In Japan wird der „Familien-Bonsai“, der oft viele Generationen alt ist und immer an den ältesten Sohn weitergegeben wird, bei besonderen Festen mit an das Haus geholt, so dass die Seelen der Ahnen, die in diesem Bonsai zu finden sind, bei der Familienfeier auch gegenwärtig sein können.

Symbolcharkter

In der heutigen Zeit, in der die Natur als Bestandteil des täglichen Lebens immer mehr in den Hintergrund tritt und zum Teil gar nicht mehr vorkommt, kann ein Bonsai diese symbolhaft vertreten.

Die Gestaltung eines Bonsai kann der Versuch sein, das Wesen der Natur auzuspüren und die von ihr ausgehende Faszination durch das Hervorheben ihrer Auslöser als Ausdrucksmittel zu ver- wenden. So kann es gelingen, dass der eine Bonsai Harmonie und Lust am prallen Leben ausstrahlt und der andere vom Kampf ums Überleben erzählt.

Ausgangspunkte

Bonsai kann auf sehr unterschiedlichen Niveaus betrieben werden: Den Gärtner reizt es, eine Pflanze zu pflegen, ihren Wuchs zu beobachten und die Entwicklung des Baumes im Wechsel der Jahreszeiten zu genießen.

Der Sammler findet hier die Möglichkeit, eine Kollektion zahlreicher Baumarten zusammenzustellen. Dem Handwerker bereitet es Vergnügen, das Holz ausgewählter Äste und Stammteile so zu bearbeiten, als wären sie von der Natur geformt.

Der Spekulant hat Spaß daran zu beobachten, wie sich mit dem Baum auch dessen Wert entwickelt, und der Künstler verfolgt das Ziel, über die Ausstrahlung des Bonsai die Seele des Betrachters zu berühren.

Soll ein guter Bonsai entstehen, müssen sich Gärtner, Handwerker und Künstler in einer Person vereinigen.

 


 

Bonsai - Bedeutung

Sicher kennen Sie die kleinen Bäume mit der Bezeichnung "Bonsai".

Die Bedeutung und Vollkommenheit der fernöstlichen Gartenkunst ist aber nur erkennbar, wenn man über die Hintergründe Bescheid weiß.

Ein beeindruckendes Kunstwerk in Miniaturform. Das Wort Bonsai ist japanisch, der Ursprung kommt aus dem Chinesischen. Wörtlich übersetzt heißt "bon" Schale, "sai" steht für Pflanze. Die Übersetzung "Landschaft in der Schale" kommt der Bedeutung am nächsten

Bonsai ist weit mehr als ein kleiner Baum in der Schale. Die chinesische Lehre versteht darunter eine Darstellung von drei Elementen in symbolisierter und stark verkleinerter Form. Bei den Elementen handelt es sich um die belebte Natur, die Naturkräfte und den Menschen. Bei der Bonsaikunst soll auch die Harmonie zwischen den Kräften veranschaulicht werden.

Der kleine Baum ist das Sinnbild für die lebendige Natur. In der Schale befinden sich noch weitere natürliche Objekte als Symbol für die Naturkräfte: Steine symbolisieren die Berge, feiner Kies das Wasser. Die Pflanzschale selbst stellt den Menschen dar, der das Werk erschaffen hat.


 

DIE GESCHICHTE UND PHILOSOPHIE DER BONSAIKUNST

Fragt man nach den philosophischen Hintergründen oder gar nach dem Ursprung der Bonsai-Kultur, findet man die Antwort in der naturverbundenen Lebensart der Chinesen ebenso wie in ihrem Glauben. Hinwendung zu Natur heisst nicht nur blosse Kenntnis-nahme, Genuss oder Verehrung, sondern auch aktive Beschäftigung mit der Natur. Daraus hat sich langsam aber sicher - über Jahrhunderte weg - eine eigenständige Kultur entwickelt: Bonsai. 

Sehr alt ist auch die Religionsgeschichte in China. In mehr als 2'500 Jahren bildeten sich verschiedene Glaubensrichtungen heraus, von denen wir den Taoismus näher betrachten wollen. Das Tao (bildhaft: der Weg) ist ein ordnendes Prinzip, ein Gesetz von Ursache und Wirkung, dem alles untersteht. Aus dem Tao heraus agieren die beiden Urkräfte Yin und Yang in ihrer Wechselwirkung als Schöpfer aller Dinge. Das chinesische Denken und Fühlen wurzelt in dem Prinzip der Polarität: Plus und Minus, Nord und Süd sind verschiedene Aspekte ein und desselben Systems. Das Verschwinden des einen würde das Ver-schwinden des andern bedeuten. Die beiden Pole der kosmischen Energie Yang ("positiv") und Yin ("negativ") werden gleichgestellt mit männlich und weiblich, fest und weich, Licht und Dunkel, Himmel und Erde etc. Die Lebenskunst wird nicht darin gesehen, dass man das Yang festhält und das Yin ausschliesst, sondern dass man beide ins Gleichgewicht bringt, weil das eine ohne das andere nicht existieren kann (Gleichgewicht im Ungleich-gewicht). 

Der Taoist begreift den Kosmos als eine Grösse aus Harmonie und Ordnung, nicht statisch, sondern lebendig. Wechsel und Veränderung, Werden und Vergehen - das ist das Universum, durch diese Vorgänge bleibt es in Bewegung. Das Yin-Yang-Prinzip ist demnach kein gewöhnlicher Dualismus, sondern eine Zweiheit, die eine Einheit zum Ausdruck bringt.  

Die taoistische Kunst, die sich hauptsächlich mit Landschaftsmalerei befasste, bringt den Menschen in die richtige Perspektive, indem sie ihn zu einem Teil der natürlichen Szene macht. Die Werke des chinesischen Künstlers sind in Entwurf und Ausdruck symbolisch für seine geistige Vision. Die Natur des Taoismus betont den Vorgang, durch den die Vollendung angestrebt wird, und nicht die Vollendung selbst. Nur derjenige kann die Schönheit entdecken, der im Geist das Unvollendete vollendet. Aus dieser Philosophie und Denkweise heraus wird in der Kunst bewusst jede symmetrische Darstellung vermieden. Wenn wir heute bei unserer Bonsai-Gestaltung auch die symmetrische Anordnung der Äste oder die zentrische Lage des Baumes in der Bonsaischale vermeiden und die Asymmetrie der Gesamterscheinung anstreben, richten wir uns nach altem taoistischen Gedankengut. 

Neben diesen philosophischen und ästhetischen Betrachtungen gibt auch der geschichtliche Rückblick Aufschluss über den Ursprung der Bonsai-Kultur. Um Tao, den "Weg", die Harmonie mit dem Universum, aufzuspüren, lebten die Taoisten weltabgeschieden in der Natur. Um zu meditieren zogen sie die Gebirgseinsamkeit vor. Die Entwicklung der taoistischen Volksreligion im zweiten Jahrhundert sowie die Abkehr von der reinen Ere-mitenlehre machten es notwendig, auch in bewohnten Gegenden Tempel- und Klosteranlagen zu errichten. Es bestand nunmehr das Bedürfnis, die in einsamer Natur der Meditation dienenden heiligen Berge, magischen Baumformen oder Pflanzen mit taoistischem Symbolgehalt als Miniaturlandschaften darzustellen. Diese Miniatur-landschaften (Saikai) repräsentieren eine kondensierte Form des Universums. Sie gestatteten - auf der Suche nach dem Tao - frei und mühelos in einer nach Wunsch gestalteten Ideallandschaft umherzuwandern. Ein Saikai oder Bonsai bot dem Taoisten gleichsam Gelegenheit, die Natur unmittelbar im Kloster oder Tempel zu erleben. 

 


 

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